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André Pollmächer im Interview

André Pollmächer wird Achter bei der Europameisterschaft

André Pollmächer (rhein-marathon Düsseldorf e.V.) war bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Zürich (17. bis 17. August 2014) einziger deutscher Starter im Marathonlauf. Als Achter hat er sich im Feld der europäischen Top-Marathonläufer platziert und Deutschland würdig vertreten. Nach 2:14:51 Stunden hatte der 31-Jährige den anspruchsvollen Kurs bestehend aus einer anfänglichen 2,195 Kilometer Schleife und anschließenden vier 10-Kilometer-Runden am Zürichsee mit einigen An- und Abstiegen absolviert. „André hat mich wirklich unheimlich positiv überrascht so clever, wie er gelaufen ist. Er hat sich in der europäischen Marathonspitze etabliert. Also Hut ab“, erklärte Marathon-Bundestrainerin Kathrin Dörre-Heinig. „Ich bin froh, es ist auch wichtig für unseren Bereich, den Marathonlauf, dass sich einer mit vorne präsentieren konnte. Ich denke, das gibt dem André weiteren Antrieb und Auftrieb. Er kann jetzt richtig motiviert in die nächsten zwei Jahre bis Rio gehen. Ich glaube, er wird alles dafür geben, dass wir ihn in Rio sehen werden.“ Das Presseteam des rhein-marathon Düsseldorf e.V. führte mit André Pollmächer nach seinem Europameisterschaftsmarathon folgendes Interview. Wie zufrieden bist Du mit Deinem Abschneiden bei der EM? André Pollmächer: Ich bin so glücklich, Platz acht ist unglaublich. Ich bin also mehr als zufrieden. Es gab nichts, was ich hätte anders oder besser machen können. Mit dem Ergebnis bin ich total happy. Gehört diese EM zu den Top drei-Erlebnissen und Ergebnissen Deiner Karriere? André Pollmächer: Ja, absolut. Ich habe so viel investiert, u.a. ein vierwöchiges Trainingslager in St. Moritz, also viel Zeit, Energie, Geld, Disziplin. Das Trainingslager für die Vorbereitung hat 6.000 Euro gekostet. Ich bin so froh, dass sich das am Ende so ausgezahlt hat. Dafür muss ich meinem Verein rhein-marathon Düsseldorf, der Stadt Düsseldorf und deren „Stockheim Team Rio“ danken. Ohne diese Unterstützung, hätte ich nicht bei der Europameisterschaft starten können. Wie schwierig war die Strecke mit der viermal zu durchlaufenden Steigung? André Pollmächer: Es war eine harte Strecke, eine echte Kampfstrecke mit der langen Steigung und dem mörderischen Gefälle. Das staucht enorm und beansprucht die Muskulatur zusätzlich, aber genau das hatte ich vorher trainiert. Am Ende war die Atmung noch ok, die Luft war da, aber ich habe gekämpft wie ein Schwein und bin irgendwie durchgekommen. Der letzte Berg war elendig hart, da machten die Beine zu. Der ehemalige Marathon-Bundestrainer Ron Weigel hat mir bei Kilometer 40 zugerufen, dass ich Neunter sei. Das hat nochmal Auftrieb gegeben, so dass ich auch noch den Schweizer Tadesse Abrahma, der ja zu den Goldfavoriten gehörte, überholen konnte, obwohl ich schon am Limit war. Hast Du Dich in Zürich noch besonders auf das Rennen eingestellt? André Pollmächer: Ich bin erst am Freitag, also zwei Tage vor dem Lauf aus der Hohe von St. Moritz nach Zürich gekommen. Das war ein Experiment, aber ich bin 31 und muss neue Wege finden. Ich kann nicht das, was ich zehn Jahre gemacht habe, immer wieder machen. In Zürich habe ich mir dann zusammen mit Bundestrainerin Kathrin Dörre-Heinig einen Tag vor dem Marathon die Strecke komplett angesehen, habe mir die Knackpunkte und den Startbereich eingeprägt. Da wollte ich nichts dem Zufall überlassen. Hat Dich der Verlauf des Rennens überrascht? Hatte irgendjemand mit dem Alleingang von Marcin Chabowski gerechnet? André Pollmächer: Es war nicht damit zu rechnen, dass jemand die Flucht nach vorne antritt. Eigentlich sind alle davon ausgegangen, dass eine größer Gruppe bis Kilometer 25, 30 zusammen bleibt. So aber hat sich das Feld schon früh in viele kleine Einzelgrüppchen zersplittert, so dass jeder schnell auf sich alleine gestellt war. Ist Deine Taktik aufgegangen? André Pollmächer: Ich wollte von vorneherein mein Rennen laufen, mein Tempo finden und das auch durchziehen. Ich habe mich nicht nervös machen lassen, als vorne die Post abging und besonders Marcin Chabowski das Tempo so verschärft hat. Dass er dabei überpowert hat, hat man ja gesehen, als er bei Kilometer 35 ausgestiegen ist. Bei Kilometer zehn lag ich an Position 26, konnte aber nach und nach ganz viele Läufer einsammeln. Wie kaputt bist Du jetzt? André Pollmächer: Ich bin ziemlich kaputt. Die Muskeln schmerzen und ich habe mir eine leichte Fußverletzung zugezogen. Wie geht es jetzt Für Dich weiter? André Pollmächer: Jetzt brauch ich erst einmal ein paar Tage Erholung und werde den Fuß schonen. Dann werde ich mich auf die Deutschen Meisterschaften im zehn Kilometer Straßenlauf vorbereiten, die ja beim Stadtwerke Düsseldorf Kö-Lauf am 7. September ausgetragen werden. Ich hoffe, dass bis dahin die Frische wieder zurück ist. Hast Du Dich mit Platz acht jetzt in die Favoritenposition für die DM gelaufen? André Pollmächer: Wir müssen erst einmal abwarten, wer bei der Deutschen Meisterschaft am Start steht. Die Meldefrist ist noch nicht abgeschlossen und die Möglichkeit, sich nachzumelden besteht ja auch noch. In Düsseldorf möchte ich auf jeden Fall Vollgas geben. Was dabei herauskommt, muss man abwarten. Sollte es ein Platz auf dem Treppchen sein, umso schöner. Der Marathonlauf bei der Leichtathletik-EM wurde am Sonntag, den 17. August 2014 um 9 Uhr morgens gestartet. Insgesamt bewältigen die Läufer pro Runde 41 Höhenmeter. Das steilste Teilstück "Auf der Mauer" weist 8,8 Prozent Steigung auf. Total sind auf der ganzen Strecke 176 Höhenmeter zu bewältigen. Zum Vergleich: Beim METRO GROUP Marathon Düsseldorf sind es 20 Höhenmeter. Mehr Informationen:

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